Krieg. Eine Flugzeugladung Schulkinder, die an einem fernen Ort in Sicherheit gebracht werden sollen, stürzt auf einer Südseeinsel ab. Aus den Trümmern retten sich dreissig Kinder, die sich sogleich ans Überleben machen: Sie bauen Hütten, sammeln Früchte, jagen Schweine und halten in guter demokratischer Tradition Versammlungen unter einem gewählten Anführer ab. Alles gut. Am Tag. Doch mit der Nacht kommt die Angst. Was, wenn da ein wildes Tier ist? Was, wenn auf der Insel die Regeln der Zivilisation ausser Kraft gesetzt sind? Was, wenn sich eine dunkle Macht Bahn bricht? Verunsichert anfangs, panisch bald darauf, wappnet sich das kleine Inselvolk gegen das Unbekannte und teilt sich in zwei Lager, die sich bald schon feindlich gegenüberstehen: Die Vernünftigen, die sich dem Aberglauben verwehren und diejenigen, die den Aberglauben benützen, um sich die Ängstlichen zu unterwerfen. Der Beginn einer Schreckensherrschaft, in der alle Kinder ihre Unschuld verlieren werden und erkennen müssen, dass der Krieg, vor dem sie gerettet werden sollten, in ihnen wohnt.

Von Literaturnobelpreisträger Sir William Golding kann man sagen, dass sein schriftstellerisches Schaffen die längste Zeit seines Lebens erfolglos war. Seine einundachtzig Lebensjahre können in zwei Epochen geteilt werden: Die Epoche vor dem Erscheinen des Weltbestsellers Herr der Fliegen und diejenige danach.

Der grosse Bruch in der Biografie des Autors kam mit dem Zweiten Weltkrieg, in den Golding als Marineoffizier einrückte und erschüttert von den Kriegserlebnissen nach Hause entlassen wurde. Er kehrte zwar zurück in seinen Beruf als Englischlehrer, doch trieben ihn Themen wie Schuld und Sühne, Überleben und Erlösung sowie die metaphysische Existenz des Menschen um und schlugen sich literarisch im Roman Herr der Fliegen nieder. Nachdem das Manuskript von über zwanzig Verlagen abgelehnt worden war, erbarmte sich 1954 schliesslich doch ein Herausgeber und veröffentlichte das Werk, das in der Folge beinahe über Nacht zum Bestseller wurde. Golding war nun weltberühmt. Der Roman über eine Gruppe von gestrandeten Schülern wurde von Starregisseur Peter Brook verfilmt, in viele Sprachen übersetzt und gehört mittlerweile zum englischen Literaturkanon.

1983 wurde Golding mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet und fünf Jahre später von der Queen zum Ritter geschlagen. Den Lehrerberuf hatte der Erfolgsautor schon längst zugunsten des Schreibens an den Nagel gehängt, doch Herr der Fliegen sollte ein kommerzielles One-Hit-Wonder bleiben: Zeitlebens gelang es dem Bestsellerautor nicht mehr, an diesen Erfolg anzuknüpfen. Herr der Fliegen jedoch überdauert das Leben Goldings, der am 19. Juni 1993 diesen Planeten mit unbekanntem Ziel verliess.

Besetzung

Ralph - Benjamin Ott

Jack - Debora Suppiger

Piggy - Ivan Lehni

Simon - Leandro Minutella

Kim - Salome Erdmann

Sandy - Corina von Holzen

Roger - Raffael Truttmann

Maurizia - Dunja Keiser

Henrietta - Elisa Minutella

Bill - Florian Pfister

Parsifal - Hannah Abry

Marineoffizier - Riccardo Bevilacqua

Barbla - Jacqueline Matheis

Charlotte - Milena Keiser

Cora - Rahel Aschwanden

Jenny - Jana von Holzen

Karin - Vera Arato

Karla - Nadia Lischer

Lara - Nathalie Kaufmann

Lisa - Aleksandra Novitović

Lotta - Leonie Kirchgessner

Luisa - Sina Käslin

Maggie - Paula Niess

Mira - Meret von Matt

Sassa - Esther Zumbühl

Sofie - Justine Schmid

Sylvie - Lynn Balli

Tina - Antonia Schulte

Zita - Manuela Liem

Zora - Michelle Reiter

Künstlerische Leitung

Regie/Bühnenbild/Kostüme

Michela Gösken

Musik/Chorleitung

John Wolf Brennan

Sound Design

Tobias Wagner

Bildbearbeitung

Bruno Fäh, Pascal Kappeler

Lichtdesign

Ueli Binggeli

Bühnenbau

Fredy Bernasconi

Requisiten

Sabrina Ventrone

Kostüme

NÄF Textilatelier Monika Imfeld

Plakatentwurf

Angela Scheuber

Website

David Fux

Film

Pascal Kappeler

Schwerpunktfach Bildnerisches Gestalten